Me, myself and I

Wer das ultimative Selbstentwicklungsprojekt mit lebenslanger Verantwortung sucht, für den habe ich eine Idee: Wie wär´s mit einer Familie bzw. haben Sie sich ihrer Familie schon einmal unter dieser Perspektive genähert?

Schauen wir zunächst mal auf den Kontext, von dem ich behaupte, er gestaltet sich innerhalb einer Familie anders als etwa im Lebensbereich Arbeit & Leistung: In der Interaktion mit Kindern braucht es eine unmittelbare Reaktion von Ihnen, Sie reagieren von einer Sekunde zur nächsten – oftmals rein intuitiv, zum Beispiel bei der Gefahrenabwehr, wenn das Kind sich der vielzitierten Herdplatte nähert. Es ist schlicht unmöglich, dass Sie sich die Situation zunächst von außen betrachten um dann bewusst entscheiden zu können, welches Verhalten jetzt wohl am angemessensten wäre. Stellt sich also die Frage: Was leitet uns in diesen Momenten? Welchen Vorstellungen sind wir erlegen und woher kommen diese eigentlich? Ich sollte vielleicht vorausschicken, dass ich davon überzeugt bin, dass das Leben mit Kind(ern) leicht, schön und freudvoll sein kann und ich gleichzeitig meine Ziele in den anderen Lebensbereichen erreichen kann.

Schritt 1: Beobachten Sie Ihre Gedanken!

Morgens beim Zähneputzen, im Supermarkt an der Kasse oder nachts, wenn die Kinder uns aufwecken: Was denken Sie denn dann so? Sind Sie ärgerlich, sauer dass der Partner nicht reagiert oder schauen Sie sich zaghaft um, ob sie schon von anderen Leuten beobachtet werden? Ich unterstelle, dass derlei Gedanken eher Stress als Freude in Ihnen auslösen. Das geht aber auch anders: Wie wäre ein entlastender Gedanke, den Sie sich vielleicht auf einen Zettel schreiben, der an der Tür hängt oder im Portemonnaie liegt: „Ich habe diesen 24-Stunden-Job, aber nur 18 Jahre!“ Oder:“ Ach das hat die Standesbeamtin mit den Tiefen gemeint!“ Es geht mir hier nicht um die Wortwahl oder den Inhalt sondern um die Idee, im eigenen Einflussbereich zu verbleiben und gut gelaunt, statt sich als Opfer der Umstände zu erleben.

Schritt 2: Wie hätten Sie es denn gerne?

Wann haben Sie zuletzt an Ihren Zieleübersichten gearbeitet? Ist sichergestellt, dass Ihr Ziele-Tableau den familiären Bereich mit berücksichtigt oder planen Sie immer noch so, als müssten die beruflichen Ziele genauso schnell realisiert werden wie bei Menschen ohne Familie? Ätsch! Das wird nicht funktionieren, denn Sie haben ja eine! Der Trick: Clustern Sie Ihre Ziele in noch kleinere Zwischenziele und puffern Sie bei der zeitlichen Planung mindestens 50 Prozent der Zeit, die sich eigentlich glauben zu benötigen. Mit dieser Perspektive sind Sie wieder voller Lust und Freude auf die anstehenden Ziele und wissen im Alltag, worauf Sie ausgerichtet sind. Und das auch in Momenten, wo es daheim oder mit der Familie gerade komplex ist.

Sie glauben das alles nicht? Sie denken heimlich oder vielleicht sogar bewusst, Stress, Streit, Hektik oder Schlafmangel, das gehöre nun mal dazu? Sie können sich selbst auf die Schliche komme, in dem Sie einmal beobachten, welche Gedanken Ihren Gefühlen vorausgehen und indem Sie sich tapfer mit den eigenen Zielen befassen und Anpassungen da vornehmen, wo Sie bemerken, dass der Lebensbereich Familie einfach nicht mitgedacht ist. Was es zu gewinnen gibt: Gute Gefühle und beste Laune!

SMART

SMARTE Ziele kennen Sie schon, richtig? Anfangsbuchstaben auswendig wissen war gestern – jede Wette, dass hier noch ein neuer Aspekt für Sie dabei ist!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Wir rekapitulieren kurz: S = spezifisch, M = messbar, A = attraktiv, R = realistisch und T = terminiert. So weit so gut. Wie das aber günstig im Sinne der Zielerreichung anzuwenden ist, erfahren Sie jetzt! Idee: Nehmen Sie gedanklich oder noch besser schriftlich eines Ihrer aktuellen Ziele und überprüfen Sie anhand der Fragen, wie wirksam das Ziel bereits formuliert ist.

  1. Haben Sie in Indikativ-Präsens ein aktives Resultat formuliert?

Der Grammatikunterricht mag schon etwas her sein, gemeint ist damit eine Formulierung ganz ohne wollen oder mögen, die ja lediglich eine Absicht zum Ausdruck bringt, nicht aber das Resultat im Sinne des erreichten Ziels zum Ausdruck bringt. Auch Negationen haben hier nichts zu suchen: Wenn Sie nicht den Mangel zementieren wollen, also auf das fokussieren, was Sie nicht mehr wollen, dann formulieren Sie präzise, was genau Sie erreichen wollen.

Beispiel: Ich verlasse an drei Werktagen pro Woche das Büro um 17 Uhr.
Ungünstig: Ich will endlich weniger arbeiten! Ich sollte mehr Zeit mit der Familie verbringen! Ich könnte einfach mal eher Feierabend machen!

  1. Wie genau stellen Sie sicher, dass Sie das Ziel erreicht haben?

Hier geht es darum, ein beliebiges Ziel zu operationalisieren, also messbar zu machen. „Weniger von“ oder „mehr von“ ist schlicht nicht messbar, da die konkrete Bezugsgröße nicht benannt ist. Besonders tückisch sind Zielformulierungen, die den Mangel beseitigen wollen und zudem nicht messbar sind. Ungünstig: Ich will nicht mehr so unsportlich leben! Großartig! Damit können Sie sich noch den Rest Ihres Lebens aufhalten ohne auch nur ein einziges Mal das Sofa dafür zu verlassen. Also: Ermöglichen Sie eine Überprüfung der Erreichung Ihres Ziels.

  1. Sind Sie sicher, dass Sie das wollen?

Was genau reizt Sie denn eigentlich an Ihrem Ziel? Im Englischen bedeutet attraktiv, dass etwas eine Anziehungskraft, gleichsam eine Faszination auf uns ausübt: Wir wollen es unbedingt haben. Ist das bei Ihrem Ziel auch so oder denken Sie sich eher, nun, wird wohl nicht schaden, es zu haben. Standardfehler: Wir vergessen uns zu fragen, worauf wir zu verzichten bereit sind, um dieses konkrete Ziel zu erreichen? Was ist denn weniger anspruchsvoll, weniger attraktiv, es zu erreichen? Mit dieser Frage können Sie den Blick scharf stellen auf das Eigentliche – fehlt dieser Schritt, fehlen im Alltag die Prioritäten.

  1. Was haben Sie schon, was brauchen Sie noch?

Realistisch wird oft verstanden als Angabe der Wahrscheinlichkeit, dass das unter „s“ formulierte Resultat erreichbar ist. Doch wen fragen? Die, die es auch schon geschafft haben? Nicht zwingend. Es geht vielmehr um den Fokus auf das, was Sie schon haben, an Fähigkeiten, an Ressourcen, um das Ziel zu erreichen und das, was noch fehlt. Erst mit dieser Überlegung können Sie daran gehen, zu beschaffen, was Ihnen noch fehlt. Realistisch meint dann Ihre ganz persönliche Waagschale und das Verhältnis zwischen dem, was schon da ist und dem, was noch fehlt.

  1. Bis wann haben Sie das Ziel erreicht?

Bald, demnächst, wenn die Steuererklärung durch ist …: Nix da! Eine Terminierung für die eigenen Ziele ist im Idealfall mindestens so verbindlich wie die Termine beim Finanzamt! Wenn Sie sich um eine verbindliche Terminierung drücken, prüfen Sie bei der dritten Frage noch mal nach, ob Sie dieses konkrete Ziel wirklich erreichen wollen. Ob andere Aktivitäten dafür entfallen können. Nur bei diesem Gedanken stellen Sie fest, wie wichtig Ihnen das in Rede stehende Ziel wirklich ist.

Oft, zu oft zitiert und noch öfter nicht präzise genug angewendet: Das ist mein persönliches Fazit aus vielen Jahren Seminarerfahrung und zuweilen ertappe ich mich sogar selbst noch dabei, ein Ziel nicht hundertprozentig entlang der fünf Kriterien zu formulieren. Dann helfen mir diese fünf Fragen und die Erinnerung an das fantastische Gefühl, wenn ein mir wichtiges Ziel erreicht ist.

Zeitgestalter

Wenn rund um das riesige Thema Selbst- und Zeitmanagement die provokanteste Frage gesucht würde, hier wäre meine Nominierung: Bist Du Opfer oder Gestalter Deiner Zeit?

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Peng! Was klingt nach hop oder top, Siegerin oder Verliererin ist die Verdichtung eines im Kern weit komplexeren Problems, aufgeworfen von Stephen Covey in seinem millionenfach und weltweit verkauften Bestseller „The 7 Habits of Highly Effective People“. Neu war die Frage schon beim Erscheinen 1989 keineswegs. In spirituellen oder religiösen Texten findet sich die Frage nach dem Umgang mit dem, was ist, schon sehr viel länger. Das, was uns passiert, was also da ist, bekommt mit der Frage Coveys ein Gewand verpasst, das in das Korsett „Zeit“ eingepasst ist. Keine schlechte Idee, nur eben eine Verzerrung der eigentlichen Frage. Und: Die möglichen Antworten – nämlich Opfer oder Gestalter zu sein – sind für viele Ausgangspunkt eines Vergleichs, den wir mit vermeintlich erfolgreicheren, produktiveren, glücklicheren Menschen anstellen. Ab da führt der gedankliche Weg sehr zügig in die Sackgasse namens „nur ich kriege das nicht hin!“.

In meinem Tutorial greife ich in Folge 4 diese Frage auf: Sie zielt auf die Auseinandersetzung mit der eigenen Haltung gegenüber dem, was uns passiert. Nehmen wir Geschehnisse auch dann an, wenn sie eben nicht den eigenen Zielen entsprechen oder sind wir Schönwetter-Gestalter, die nur toll finden, was in den eigenen Kram passt? Oder ist es eher so, dass wir uns von Geschehnissen beinahe überrannt fühlen, uns nur noch Erleben im Reagieren auf äußere Ereignisse oder innere Befindlichkeiten? Achtung: Für mich ist diese Frage keine nach einem „entweder-oder“ sondern eine, die ich für mich selbst entlang eines Kontinuums beantworte: Gestalte ich eher aktiv unter Rückgriff auf meine Ziele oder erlebe ich mich eher als Betroffene dessen, was mir passiert? Die Frage in ihrer ursprünglichen Fassung zielt auf die bedingungslose Annahme dessen, was ist oder die Hinnahme. Was ich annehme, dafür übernehme ich Verantwortung. Was ich hinnehme, davon bin ich betroffen aber Verursacher bin ich nicht – das sind dann andere oder das Leben an sich.

Spätestens an dieser Stelle dürfte klar sein, wie bedeutsam ein 1:1-Coaching bei der Bearbeitung dieser Frage ist: Hier radikal ehrlich zu sich zu sein, darin sind nicht wenige schlicht ungeübt. Zu unangenehm muten die nachfolgenden Gedanken an, wenn denn Verantwortung mal übernommen ist. Wenn benannt ist, dass etwas nicht funktioniert und wir selbst es auch noch sind, die dafür verantwortlich sein sollen. Haken dahinter. Ich halte die radikal ehrliche Beantwortung nur für eine fast schon zwingende Notwendigkeit, wenn im Alltag eine Veränderung gewünscht ist. Denn mal ehrlich: Wenn wir feststellen, wie blöd, wie unangenehm, wie schlecht etwas ist, was uns passiert ist, wir aber die Verantwortung nicht übernehmen, wer genau ist dann bitte zuständig dafür, dass es anders, besser wird? Der Chef? Die Chefin? Der Partner? Aha! Bitte sehr, die Gedanken sind bekanntlich frei, ich wünsche viel Spaß beim Warten! Erst die bedingungslose Annahme dessen, was ist, bringt mich in meinem Verständnis überhaupt erst (wieder) an die Startlinie. Im engeren Bezug der Frage sind wir mit Blick auf unser Selbst- und Zeitmanagement eingeladen genau diese selbstkritische Auseinandersetzung zu wagen. Nicht, um uns schlechte Gefühle zu produzieren, sondern um getroffene Entscheidungen darauf zu überprüfen, ob sie günstig zur Erreichung unserer Ziele sind.

 

Zeitempfinden

Aristoteles wusste es, die Gehirnforscher sind überzeugt davon und dennoch arbeiten viele von uns an sich selbst und ihrem Selbst- und Zeitmanagement ohne sich darum zu kümmern: Die Rede ist vom Zeiterleben! Lesen Sie hier, warum das einen entscheidenden Unterschied macht!

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

In Folge 3 meines Video-Tutorials geht es um die Frage nach dem eigenen Zeitempfinden. Ein allzu oft völlig unterschätzter Hebel bei der Frage nach der Wirksamkeit ist die Auseinandersetzung damit oder auch der Frage, wie wir uns in der Zeit eigentlich orientieren. Mit anderen Worten: Wie machen wir das, dass wir Vergangenes von Gegenwärtigem von Zukünftigem unterscheiden können und genau darum wissen, was schon passiert ist, was gerade passiert und was noch passieren könnte? Die einfache Antwort: Unser Gehirn nimmt uns die Beantwortung praktischerweise ab. Es gibt einen Prozess der Informationsverarbeitung der alles, was um uns herum geschieht auf ein diese drei Orientierungen in der Zeit abspeichert. Vielleicht hilft die Metapher der Schubladen, um sich diesen Prozess zu veranschaulichen. Das ist ungemein praktisch für uns Vielbeschäftigte: Stellen wir uns nur einmal kurz vor, wir müssten in jedem beliebigen Moment beim Einkaufen überlegen ob der Kühlschrank daheim eigentlich angeschaltet ist und funktioniert. Heikler mutet die Frage an, was das für unser Selbst- und Zeitmanagement bedeutet: Welche Bedeutung hat für uns ein Erfolg? Welche ein Misserfolg?

Kriterium für die Bewusstmachung des eigenen Zeiterlebens ist die Selbstbeobachtung: Sie können sich annähern, in dem Sie sich etwa an den heutigen Morgen erinnern: Was ist zuerst da? Eine bildhafte Erinnerung, die Erinnerung daran, was Sie konkret gemacht haben oder aber ein wahrnehmbares Gefühl innerhalb des Körpers? Im besten Fall ein wohlig-warmes, womöglich aber auch ein kaltes-ziehendes irgendwo in der Körpermitte? Sie können diesen simplen, aber hochwirksamen Test mit beliebig vielen Ereignissen aus allen drei Zeitorientierungen laufen lassen. Er mutet vielleicht etwas merkwürdig an, bringt Sie aber schnell in Kontakt mit Ihrem Gehirn und der Frage, wie es Ihr eigenes Erleben und Ihre ureigenen Erfahrungen auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft programmiert.

Im nächsten Schritt können Sie die Testergebnisse auf die Frage übertragen wie Sie selbst die Zeit erleben: Er-fühlen Sie die Zeit innerhalb des Körpers, besonders die Gegenwart? Er-fassen Sie die Zeit mit dem Kopf und dem Blick auf die Uhr oder in den Kalender oder sind Sie eher auf das Tun und Beschäftigtsein in der Zeit orientiert? Vielleicht stellen Sie ein Nebeneinander von gleich zwei Arten fest oder können eins rigoros für sich selbst ausschließen. Im Coaching ist das sehr oft der Moment der größten Erkenntnis: „Wie, das ist bei anderen Leuten anders???“ Überraschung: Genau, das variiert von Person und Person und womöglich sogar auch hinweg über die sozialen Rollen einer Person. Mit anderen Worten: Was in Job und Beruf das vorherrschende Zeiterleben ist, kann im Privaten vollständig anders sein.

Das erklärt auch, warum und wieso das eigene Selbst- und Zeitmanagement wirksam ist oder eben nicht, denn was für den einen funktioniert, löst beim anderen womöglich eine Krise aus – einfach weil das Zeitempfinden unterschiedlich ist! Ich höre schon die Frage, welchen Tipp es denn jetzt für Sie ganz persönlich gibt! Den hier: Die Bewusstmachung und Selbstbeobachtung ist nach der ersten Erkenntnis noch stärker gefragt als zuvor: Prüfen und dokumentieren Sie genau, welche kausalen Zusammenhänge zwischen Ihrem Planen, Ihrem Tun und Ihrer eigenen Zufriedenheit bestehen. Nur Sie selbst können dann für Sie wirksame Kriterien entwickeln, auf denen die eigene Komplexitätsbewältigung aufbaut. Also munter ran!

Halbzeit

Es mutet fast ein bisschen an wie die Frage, ob ein Glas halb leer oder halb voll sei: Was geht noch, wenn die erste Halbzeit eines Jahres rum ist? Zeit zum Bilanzieren, Überprüfen und Neuausrichten – hier sind die Tipps wie das gut gelingt!

Vielleicht war es nicht das Wetter, das uns hat bemerken lassen, dass die erste Jahreshälfte ins Land gegangen ist. Für viele ist das die Zeit, das eigene Arbeitspensum zu drosseln um den vielbeschworenen vermeintlich schönsten Wochen des Jahres – den Urlaubswochen – entgegen zu fiebern. Ein idealer Zeitpunkt, das eigene mentale Make-Up zu studieren und eine Bilanz zu ziehen, bevor es ansonsten nach den Ferien genauso weiterläuft wie bisher. Mir ist aufgefallen, dass in diesen Tagen und Wochen vermehrt Äußerungen a la „das mache ich dann nach dem Sommer…“ oder „ich bin total ausgepowert von der ersten Jahreshälfte…“ oder „hat ja bis jetzt auch so ganz gut geklappt…“ durch die Flure und Restaurants hallen. OK, nur wie stellst Du dann jetzt die Weichen?

Eine günstige Strategie ist die Auseinandersetzung mit den eigenen Zielen. Du erinnerst Dich doch an sie? Hast sie im besten Fall schriftlich vorliegen oder als Plakat im eigenen Kleiderschrank täglich vor Augen? Ganz gleich, welche zeitliche Perspektive auf Ziele die von Dir bevorzugte ist, die Halbzeit ist ideal um zu überprüfen, wo genau und mit welchen Strategien Du Deine Ziele (teil-) erfüllt hast oder ihrer Erfüllung mindestens ein Stück näher gekommen bist. Die wirksame Halbzeitanalyse geht aber für mich noch einen Schritt weiter: Zielerfüllung gut und schön, Haken dahinter! Ich prüfe hier für mich aber auch, wie zufrieden ich bin mit dem, was ich da abhake oder eben nicht. Richtig gelesen, es geht hier um die auch gefühlsmäßige Bewertung dessen, was Du in der ersten Halbzeit getan oder eben nicht getan hast obwohl es Deiner Absicht, Deinen Zielen entsprochen hat. Der Link zur eigenen Zufriedenheit dient für mich als wichtiger Gradmesser für die Frage, wofür ich in der zweiten Halbzeit wohl Energie aufzubringen bereit bin, schlicht weil ich weiß, wie zufrieden, wie froh mich das macht! Idee: Halte die Balance von Zielerreichung und Zufriedenheit im Blick und richte nun den Blick nach vorn, am besten mit Stift und Zettel – analog oder digital:

Womit fängst Du jetzt an?

Den Blick auf die eigenen Ziele gerichtet und geprüft, was bis jetzt in der ersten Halbzeit noch nicht stattgefunden hat: Wo sind Dir Ziele oder Aktivitäten aus dem Blick geraten, vielleicht sogar in völlige Vergessenheit? Gibt es hier womöglich einen Zusammenhang zur eigenen Zufriedenheit? Idealerweise lässt Du diesen Scanvorgang über alle Lebensbereiche oder Rollen laufen, die Du einnimmst. Aber Achtung: Aus den Augen geratene Ziele jetzt in den Blick zu nehmen ist günstig, Du hast aber jetzt nur noch die Hälfte der Zeit für deren Erreichung zur Verfügung, da die erste Halbzeit rum ist. Es gilt: Ziele jetzt anzupassen um sie erreichbar und damit realistisch zu gestalten ist hilfreich, wenn Du Wert auf Zufriedenheit legst!

Womit machst Du weiter?

Was hat gut funktioniert für Dich und alle, die in Deinem Leben wichtig und bedeutsam sind? Was sind konkrete Verhaltensweisen oder erreichte (Zwischen-)Ziele, bei denen Du gut unterwegs bist und bereits Resultate erzielt hast? Wie kannst Du durch Planung absichern, dass Du damit gut weitermachen kannst, auch weil Du bereits jetzt nach der ersten Halbzeit feststellst, wie zufrieden Du mit dem schon Erreichten bist?

Womit hörst Du auf?

Was hat sich in der ersten Halbzeit NICHT bewährt? Wo hast Du mit Bemühen und Verve NICHT das Ergebnis bekommen, dass Du eigentlich erreichen wolltest? Das ist mitnichten eine Frage an die weniger wirksamen Zeitgenossen, im Gegenteil: Die Frage lädt ein, Verantwortung nicht nur für die eigenen Erfolge zu übernehmen sondern auch dafür, was aktuell noch nicht er-folgt ist! Das Beste daran ist, Du kannst dann damit aufhören da Du erkennst, dass ein beliebiges Verhalten NICHT zum Ziel führt und in der zweiten Hälfte idealerweise etwas anderes probieren.

Diese drei Ampelfragen – rot für anhalten im Sinne von aufhören, gelb für weitermachen im Sinne von fortsetzen und grün für durchstarten im Sinne von anfangen – sind gleichzeitig eine super Idee für die visualisierte Auseinandersetzung mit der eigenen ersten Halbzeit: Papier her, Stifte her und Verbindlichkeit erzeugt! Und jetzt: Mit Schwung und Kraft auf in die 2. Halbzeit!

Selbst- und Zeitmanagement

Von innen sieht ein Hamsterrad aus wie eine Karriereleiter! Ist das eine für Sie attraktive Vorstellung? Wenn Sie die Verantwortung für das was in Ihrem Leben so alles passiert doch lieber selbst übernehmen, dann ist das Thema Selbst- und Zeitmanagement etwas für Sie! Hier ist meine definitorische Annäherung.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

In Folge 2 meines Video-Tutorials geht es um die Frage, wo genau das Thema Selbst- und Zeitmanagement überhaupt anfängt oder endet und wie Sie für sich ganz persönlich herausfinden können, welchen Nutzen es für Sie bereithält. Zunächst mal: In meiner Vorstellung haben wir alle Mittel und Wege gefunden, mit der Komplexität unseres Alltags umzugehen, bewusst und unbewusst. Die kritische Frage ist eben nur, ob uns diese alltägliche Bewältigung mit echter tiefer Freude erfüllt, unsere Werte widerspiegelt und uns in Kontakt zu unseren Zielen hält oder … ob wir unseren Alltag als belastend empfinden, uns als Getriebene begreifen und den Dingen buchstäblich hinterherhecheln. Ich hebe mir den Hinweis für den Zusammenhang zwischen unseren Gedanken und dem, was sich auf der körperlichen Ebene manifestiert, für ein anderes Mental Make-up auf – die Frage nach Ihrem Befinden und Ihrer ureigenen Haltung gegenüber dem, was Ihnen im Alltag so widerfährt, die stelle ich trotzdem. Ganz gleich wie die Antwort ausfällt, sie illustriert den Zusammenhang zwischen der subjektiv wahrgenommenen Steuerungsmöglichkeit über das, was in Ihrem Alltag los ist und dem, was Sie im Außen sichtbar für andere konkret tun.

Selbstmanagement bedeutet dann, die Wahrscheinlichkeit selbst beeinflussen zu können, mit der ein bestimmtes Verhalten bei Ihnen ein- oder auftritt. Das berührt die Frage nach der Fähigkeit zur Steuerung des eigenen Verhaltens. Hier sind all jene raus aus dem Spiel, die überzeugt sind, nicht sie selbst seien für den Stress in ihrem Leben verantwortlich sondern der Job, die Familie, das Ehrenamt oder Person X. Fein, solange Sie genau das abends zufrieden einschlafen lässt. Ungünstig, wenn Sie der Status-quo eher auf die Palme bringt. Selbstverantwortung anzunehmen schließt nun den logischen nächsten Schritt mit ein: Die Bewusstmachung, dass eben diese eigene Steuerungsfähigkeit – ganz unabhängig davon wie sie aktuell erlebt wird – konkret, ganz buchstäblich Ausdruck in Ihrem Tun finden: In der Art und Weise, wie Sie Ihre Sachen geregelt bekommen, wie Sie Fristen einhalten, wie Sie Pausen machen und wie Ihr Keller aussieht! Das schließt auch die Kontrolle mit ein, die Sie darüber haben und nicht zuletzt die wahrgenommenen Freiheitsgrade, die Sie sich selbst attestieren.

Unzählige Ratgeber arbeiten in meinen Augen mit der unausgesprochenen Vorannahme, dass möglichst viele Freiheitsgrade, der aufgeräumte Schreibtisch und die möglichst effizient verbrachte Freizeit im Sinne von quality time das Maß der (guten) Dinge seien. Das sehe ich anders und erlebe es in der Begleitung meiner Teilnehmerinnen und Teilnehmer anders: Wie Ihr ureigenes rechtes Maß aussieht und wie weit Sie möglicherweise aktuell davon entfernt sind, das legt nur die individuelle Bearbeitung des eigenen Selbst- und Zeitmanagements nahe. Die Österreicher würden vielleicht sagen: Geht es sich für Sie aus oder nicht? Stellen Sie eine Passung fest zwischen inneren Werten und Ihrem äußeren Tun? Suchen Sie bei sich selbst statt bei jemand Anderem. Bei den Eskimos findet sich die überlieferte Weisheit, wer jemand anderem folge, stets ja nur den Rücken des Anderen sehe und der eigene Blick damit verstellt sei! Folge 2 meines Video-Tutorials lädt nun ein, sich auf diese ureigene Reise zu machen: Vielleicht nicht allein sondern mit Begleitung durch einen Trainer oder Coach – sprechen Sie mich gerne an!

Zeit

Lässt sich Zeit in eine Schubkarre packen? Haben Wohlgefühle im Anblick eines Sonnenuntergangs oder einer Herde Zebras einen Sekundentakt? Die rasche Verneinung dieser Fragen lädt zu einer Betrachtung ein, was der Begriff ›Zeit‹ eigentlich beschreibt.

Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von YouTube. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf die Schaltfläche unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.

Mehr Informationen

Schon mit dem Erfinden ›der Zeit‹ als Methode zur gemeinsamen Verständigung über Tageszeitpunkte war klar dass das nicht identisch ist mit ›der gelebten Zeit‹. Im Griechischen bieten die beiden Begriffe chronos für das Ablesen der Zeit mithilfe der Uhrzeiger und kairos für die gefühlte oder die gelebte Zeit eine hilfreiche Unterscheidung, was genau mit dem Begriff der Zeit eigentlich beschrieben ist. Interessanterweise ist vielen diese Unterscheidung nicht oder nur wenig bewusst. Das kann verschiedenste Gründe haben: Die persönliche Belastung durch Verpflichtungen in allen Lebensbereichen ist subjektiv so hoch, dass im Sinne des eigenen Überlebens jede Tat darauf überprüft wird, ob sie nicht auch in kürzerer Zeitspanne zu erledigen ist. Mehr schaffen in weniger Zeit! Nicht nur hilfreiche Apps zur Organisation von Einkaufslisten zeigen in diese Richtung sondern auch die Idee, die einstmals gesellschaftliche akzeptierte Trennlinie zwischen Beruf und Privatleben zugunsten der Gleichzeitigkeit doch aufzugeben. Treffendes Beispiel: Geschäfte, in denen alle schon abgewogenen und küchenfertigen Zutaten für das Abendessen gleich mit dem passenden Wein und der Serviette zum Kauf angeboten sind. Die chronos-Zeit verkürzt sich damit auf ein Minimum, aber wo ist der kairos, frische Zutaten ausgewählt oder den Geruch des Weines als Kriterium geprüft zu haben? Im Gegensatz dazu können Menschen, die schwärmerisch und ausschweifend in allen Details begeistert über den letzten Theaterbesuch berichten, dem vermeintlich effizienten Zeitgenossen den letzten Nerv rauben, frei nach dem Motto, was geht mich das an?

Wie sind Sie denn so orientiert in der Betrachtung der Zeit? Eher pro mehr Schaffen oder eher pro gute Gefühle haben? Einer meiner liebsten Sätze in jedem Coaching ist die Feststellung, dass es bei dieser Frage eben nicht um ›das Richtige‹ geht oder um gut oder schlecht sondern sie uns eher zu der Überlegung einlädt, welchen Platz chronos und kairos an einem typischen Tag im Leben meiner Klienten haben. Die Betrachtung der eigenen Lebenszeit sehr alter Menschen schafft eine alternative Perspektive: In deren Empfinden bekommen gute Gefühle und liebe Erinnerungen oder Traurigkeit im Erinnern einschneidender Erlebnisse den prominenten Platz – und weniger die Frage wann genau sich was genau in welcher Reihenfolge ereignet hat. Wird der kairos also mit der zunehmenden Lebenserfahrung wichtiger? Ist die chronos-Orientierung die Logik des persönlichen und beruflichen Aufstiegs als Voraussetzung für den darauf gründenden gefühlten Lebensgenuss? Coaching bedeutet für mich, meine Klienten auf ihre Ziele hin zu begleiten. Bedeutungsvoll ist dann die Frage, ob die tägliche Balance zwischen kairos und chronos Folge einer bewussten Entscheidung ist oder ob es eben einfach ›passiert‹. Vielleicht hilft Ihnen das Nebeneinanderstellen der beiden Zeiten um sodann für sich zu entscheiden, wo die (stündliche) Priorität liegt.

NLP

Ist Neurolinguistisches Programmieren (NLP) ein Substantiv oder ein Verb? Ein Gegenstand oder ein Prozess? Oft danach gefragt, was das eigentlich ist, liefere ich heute meine Sicht auf das vieldiskutierte, für seine schnellen Erfolge geachtete und gleichzeitig vehement abgelehnte Ding namens NLP.

Als NLP-Trainerin werde ich oft gefragt, ob es ›DAS‹ NLP eigentlich gibt. Meine Antwort: Nein! Es gibt Veröffentlichungen durch Bücher, Bild- und Tonträger die uns von Richard Bandler und anderen zeigen, wie ein beschriebenes Verfahren so angewendet werden kann, dass es für den Klienten funktioniert. NLP ist in meinem Verständnis eine Kollektion von Erkenntnissen aus Therapie, Beratung und Training, die auf das Erreichen von Zuständen zielen, die sich günstig auf die Erreichung der eigenen Ziele auswirken. Punkt. Es ist für mich keine Religion, d.h. die zugrundeliegenden Prämissen wollen ob der o.g. definitorischen Annäherung nicht die Welt erklären oder gar moralisch aufgeladene Vorstellungen postulieren. Es ist auch keine Heilmethode, wie zuweilen unterstellt wird, da die NLP-Annahmen nicht zwischen einem Status ›krank‹ und ›gesund‹ unterscheiden, den es als Vorannahme für einen Prozess der Heilung aber bräuchte. Kernidee aller Formate zur Veränderung ist die Idee, dass unsere Art zu Denken, unsere Art zu Fühlen, unsere Art uns zu zeigen und unsere Art, auf die Umwelt zu reagieren, Konsequenz eines zumeist unbewussten Vorgangs ist, den die NLPler eine Programmierung nennen. Diese aufzudecken, ist mithilfe der im NLP beschriebenen Techniken sehr leicht möglich. Diese Feststellung ist mir wichtig, denn das Aufdecken stellt für mich den ersten logischen Schritt in der Arbeit mit NLP dar. Ob es mit Schritt 2 nun zu einer Veränderung geht oder nicht, ist eine Frage, die nicht das NLP beantwortet sondern allein der Klient oder Anwender: Wenn nämlich das aufgedeckte Verhalten subjektiv als günstig für das Erreichen eines bestimmten Ziels oder Zustands eingeschätzt wird, dann: Herzlichen Glückwunsch! Hier endet dann der Prozess. Das heißt konkret, dass im NLP kein bestimmtes Verhaltensset enthalten ist von dem jemand glaubt, dass wir alle uns doch bitte so und nicht anders verhalten sollten. Erweist sich aber mithilfe des Aufdeckens, dass ein bestimmtes Verhalten nicht günstig ist für die Erreichung eines bestimmten Ziels, dann folgt der Prozess für Veränderung: Die Würdigung des bisherigen Verhaltens in Schritt 2, das Suchen und Aktivieren von Ressourcen, die für das gewünschte neue Verhalten vom Klienten als nötig eingeschätzt werden und der Test, ob es wirklich funktioniert. Messlatte für das ›was‹, also die Veränderung eines bestimmten Verhaltens, kommt dabei immer vom Anwender oder Klienten selbst und niemals vom Trainer oder Coach!

Genau hier liegt in meinen Augen die Wurzel des NLPs und ihrer Begründer: Die Idee, dass Programmierungen grundsätzlich reversibel sind, geändert werden können. Was es dazu braucht, ist das sehr bewusste sich Aufmachen, die Klarheit, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Im Außen, d.h. in der materiellen Orientierung könnte damit gemeint sein, krankenversichert zu sein und die Miete pünktlich zu zahlen. Hier ist mehr gemeint: Die Verantwortung für alles, wirklich für alles, was Du gestern, heute und morgen in Deinem Leben vorfindest, siehst, fühlst, hörst, riechst und schmeckst. Bist Du bereit dazu? Dann freue ich mich, Dich in meinem Practitioner-Kurs zu begrüßen!
Anmelden kannst Du Dich unter ›Termine‹.

Mustererkennung

Anmelderekord zu einer abendlichen Vortragsveranstaltung, die unter dem Titel ›Warum Du tust, was Du tust!‹ Erkenntnisse über die eigenen Verhaltensmuster ankündigte: Denn wer seine Muster kennt, der kann sie nutzen.

Ausgangspunkt meiner Überlegungen ist die Beobachtung, dass trotz unterschiedlichster Persönlichkeiten und variierender Lebensentwürfe die Fragen an das eigene Tun erhebliche Ähnlichkeiten aufweisen: So etwa die Frage nach der Sinnhaftigkeit des eigenen Tuns, dem Nachspüren von Gedanken, die das Wort ›müssen‹ als Ausweis vermeintlicher Wichtigkeit mit sich führen oder auch die Frage, warum nicht klappt, was frau oder man sich vorgenommen hatte. Um nun also den eigenen Mustern auf die Spur zu kommen, hilft das Erkennen des Zusammenhangs zwischen dem, was uns täglich widerfährt und dem, was wir innerlich darüber denken und was sich auf der Körperebene gefühlsmäßig manifestiert.

Und hier ist ein Haken: Der Verstand kann in meinem Verständnis nicht antizipieren, wie es sein könnte, wenn es denn anders wäre, weil er wie ein treuer Computer nur errechnen und damit gedanklich bereitstellten kann, was er ohnehin schon weiß. Dieses Wissen nennen wir umgangssprachlich Erfahrung. Es klingt verrückt: Während nun also unser Herz, unser Bauch in eine Richtung strebt, zum Beispiel bei der Wahl der Freizeitaktivitäten, rechnet der Verstand freundlicherweise gleichzeitig aus, wie sich diese Aktivität in der Vergangenheit bisher ausgewirkt hat. Praxisbeispiel: Sie kommen am Abend nach Hause und lechzen nach Ruhe, die Augen werfen sehnsuchtsvolle Blicke auf das gemütliche Sofa, Tee haben sie erst gestern eingekauft. Der Verstand gibt zeitglich gedanklich die Information, dass die Wäsche noch gemacht, die Steuer noch erklärt werden muss oder der Besuch im Fitnessstudio für diese Woche noch aussteht. Na toll! Sie raffen sich also wieder auf – irgendwie – und stapfen voraussichtlich nicht allerbester Laune an die Aufgabe. Der Verstand bestätigt sie darin mit dem Gedanken, dass Sie sich ja dann am Wochenende mal auf das Sofa setzen können. Die Kommunikationsmodelle von Friedemann Schulz von Thun benutzen zur Beschreibung dieses internen Dialogs den Begriff des Inneres Team: Wer redet in welchem Ton und wer entscheidet? Der Antreiber oder vielleicht der weise Professor, der eben einfach weiß, was gut für sie ist? Hören wir selbst in Entscheidungssituationen wie diesen aufmerksam hin, was es denn da so denkt in uns, dann kommen wir den Spielern schnell auf die Spur.

Und mit diesem Gedanken rückt die Frage nach der eigenen Entscheidung wieder in den Mittelpunkt: Wer entscheidet denn, wie er oder sie leben möchte? Wer bestimmt, welche Kriterien für einen guten Tag, eine gute Stunde, eine gute Mahlzeit anzulegen sind? Ich bin der festen Überzeugung, dass ich das selbst bin. Mit der Vorstellung, aufgestellt sein zu sein, die eigenen Ziele fest im Blick und mit einer Entscheidung über die Qualität, die der Tag, die Stunde oder die Mahlzeit haben soll. Wenn Sie mögen, hören Sie gerne mal genau hin: Welche Gedanken sind es, die sich in Entscheidungssituationen begleiten? Und wenn Sie sich das nächste Mal über genau diese Gedanken ärgern, zünden Sie eine Kerze an für Ihren Verstand: Das steht er und kann schlicht nicht anders! Er spiegelt ihnen nur, was sie bedingt durch Ihre Erfahrungen ohnehin schon wissen. Kein Grund, schlechte Laune zu kriegen!

Top