Pamela Luckau: lesen

Neulich mit dem Klienten ...

NLP

Ist Neurolinguistisches Programmieren (NLP) ein Substantiv oder ein Verb? Ein Gegenstand oder ein Prozess? Oft danach gefragt, was das eigentlich ist, liefere ich heute meine Sicht auf das vieldiskutierte, für seine schnellen Erfolge geachtete und gleichzeitig vehement abgelehnte Ding namens NLP.

Als NLP-Trainerin werde ich oft gefragt, ob es ›DAS‹ NLP eigentlich gibt. Meine Antwort: Nein! Es gibt Veröffentlichungen durch Bücher, Bild- und Tonträger die uns von Richard Bandler und anderen zeigen, wie ein beschriebenes Verfahren so angewendet werden kann, dass es für den Klienten funktioniert. NLP ist in meinem Verständnis eine Kollektion von Erkenntnissen aus Therapie, Beratung und Training, die auf das Erreichen von Zuständen zielen, die sich günstig auf die Erreichung der eigenen Ziele auswirken. Punkt. Es ist für mich keine Religion, d.h. die zugrundeliegenden Prämissen wollen ob der o.g. definitorischen Annäherung nicht die Welt erklären oder gar moralisch aufgeladene Vorstellungen postulieren. Es ist auch keine Heilmethode, wie zuweilen unterstellt wird, da die NLP-Annahmen nicht zwischen einem Status ›krank‹ und ›gesund‹ unterscheiden, den es als Vorannahme für einen Prozess der Heilung aber bräuchte. Kernidee aller Formate zur Veränderung ist die Idee, dass unsere Art zu Denken, unsere Art zu Fühlen, unsere Art uns zu zeigen und unsere Art, auf die Umwelt zu reagieren, Konsequenz eines zumeist unbewussten Vorgangs ist, den die NLPler eine Programmierung nennen. Diese aufzudecken, ist mithilfe der im NLP beschriebenen Techniken sehr leicht möglich. Diese Feststellung ist mir wichtig, denn das Aufdecken stellt für mich den ersten logischen Schritt in der Arbeit mit NLP dar. Ob es mit Schritt 2 nun zu einer Veränderung geht oder nicht, ist eine Frage, die nicht das NLP beantwortet sondern allein der Klient oder Anwender: Wenn nämlich das aufgedeckte Verhalten subjektiv als günstig für das Erreichen eines bestimmten Ziels oder Zustands eingeschätzt wird, dann: Herzlichen Glückwunsch! Hier endet dann der Prozess. Das heißt konkret, dass im NLP kein bestimmtes Verhaltensset enthalten ist von dem jemand glaubt, dass wir alle uns doch bitte so und nicht anders verhalten sollten. Erweist sich aber mithilfe des Aufdeckens, dass ein bestimmtes Verhalten nicht günstig ist für die Erreichung eines bestimmten Ziels, dann folgt der Prozess für Veränderung: Die Würdigung des bisherigen Verhaltens in Schritt 2, das Suchen und Aktivieren von Ressourcen, die für das gewünschte neue Verhalten vom Klienten als nötig eingeschätzt werden und der Test, ob es wirklich funktioniert. Messlatte für das ›was‹, also die Veränderung eines bestimmten Verhaltens, kommt dabei immer vom Anwender oder Klienten selbst und niemals vom Trainer oder Coach!

Genau hier liegt in meinen Augen die Wurzel des NLPs und ihrer Begründer: Die Idee, dass Programmierungen grundsätzlich reversibel sind, geändert werden können. Was es dazu braucht, ist das sehr bewusste sich Aufmachen, die Klarheit, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Im Außen, d.h. in der materiellen Orientierung könnte damit gemeint sein, krankenversichert zu sein und die Miete pünktlich zu zahlen. Hier ist mehr gemeint: Die Verantwortung für alles, wirklich für alles, was Du gestern, heute und morgen in Deinem Leben vorfindest, siehst, fühlst, hörst, riechst und schmeckst. Bist Du bereit dazu? Dann freue ich mich, Dich in meinem Practitioner-Kurs zu begrüßen!
Anmelden kannst Du Dich unter ›Termine‹.

Top