Pamela Luckau: lesen

Neulich im Coaching ...

Vorsätze

Ich glaube, es geht schon wieder los … die Zeit der (guten) Vorsätze ist da! Gewicht runter, Kontostand rauf, weniger arbeiten und mehr für die schlanke Linie tun und… das Highlight: Klar, mehr Zeit für Familie und Freunde! Aber gelingt das mit guten Vorsätzen? Hier ist die Auflösung!

In Kurzform: Vergessen Sie es! Jetzt! Sofort! Gleich zu Jahresbeginn! Wird (wieder) nicht funktionieren! Aber bevor Sie jetzt üble Laune kriegen, begründe ich das und gebe einen Impuls, wie genau Sie sich mit Ihren Vorsätzen befassen können!

Erstens: Was ist eigentlich ein Vorsatz?

Ein Vor-Satz ist nicht dasselbe wie ein Ziel. Ein Vor-Satz – und der Bindestrich steht da sehr gut – ist gewissermaßen eine Verdichtung von Vorworten zu dem, was dann in den einzelnen Kapiteln des Lebens so geschrieben wird, im neuen Jahr. Es gibt dem Jahr einen Klang, eine Färbung. Aber so wie bei einem Buch besteht die Gefahr, dass je nach Qualität dieses Vorsatzes spätestens bei Kapitel 3 ebendieser vergessen ist und zwar nicht, weil er langweilig war, sondern weil der Inhalt von Kapitel 3 möglicherweise so problematisch ist: Wenn im März das Gewicht wieder rauf geht, ein Jobwechsel vielleicht nicht sofort die gewünschten Veränderungen bringt oder ein sozial schwer geländegängiger Nachbar nebenan einzieht. Dann ist der (alt-)bekannte Frust wieder da und der Vorsatz wenn nicht vergessen, dann abgeschrieben!

Zweitens: Qualitätssicherung für Vorsätze!

Ich empfehle, die Vorsätze darauf zu überprüfen, ob sie sich mehr von etwas dabei versprechen oder weniger von etwas in Ihrem Leben haben wollen. Warum das bedeutsam ist, habe ich an anderer Stelle ausführlich erklärt. Fakt ist: Sie lenken mit der Qualität der Vorsätze auch Ihre Aufmerksamkeit, entweder auf das was Sie mögen oder eben das, was Sie mögen. Realistisch im Sinne von frei von Hürden ist ein zweites wichtiges Gütekriterium: Wenn Sie erst noch umziehen, 10 Kilogramm verlieren oder im Lotto gewinnen müssen, damit der Vorsatz wirken kann, dann nehmen Sie billigend in Kauf, dass nicht eintritt im Kapitel, was Sie vorangestellt haben. Sie können sich dann aber immer noch rausreden und umfassend erklären, wer für die Geschichte verantwortlich ist – Sie selbst natürlich nicht!

Drittens: Wie geht die Geschichte weiter?

Wenn aber Vorsatz steht, die Kriterien geprüft sind: Dann mal ran an Ihre Vorstellungkraft! Wie geht denn die Geschichte nach dem Vorsatz weiter, was steht da geschrieben? Wie ist das Muster, die Dramaturgie Ihrer Geschichte? Wer ist Heldin, wer Held? Gibt es ein dramatisches Momentum kurz vor Schluss? Wie lösen Held und Heldin das auf? Machen Sie sich die Mühe und entwicklen Sie auf der Basis des Vorsatzes eine Geschichte, IHRE Geschichte. Prüfen Sie sodann, ob es wirklich das ist, was Sie wollen! Ob Sie die Geschichte eigentlich so haben wollen!

Ob bei Tisch oder im Zug: Es ist en vogue, dieser Tage über Vorsätze zu sprechen. Alle tun es, und alle haben gute Vorsätze, schon klar. Wenn Sie sich nach der Lektüre dieses Mental Make-Ups immer noch unsicher fühlen, dann stellt sich die Frage, was konkret Sie tun können! Womöglich braucht es Unterstützung beim Setzen der Vorsätze. Das kann ein Coaching sein, ein Wochenende im Wellness-Hotel in absoluter Ruhe oder eben Zeit, die der eigenen Inventur gewidmet ist. Wir vom Mentalkompass wünschen Ihnen, was es dazu braucht und freuen uns, Sie 2017 auf unseren Seminaren zu begrüßen! Ihr Risiko ist, dass Sie danach Vorsätze haben, denen spannende Geschichten folgen! Wir haben Sie gewarnt!

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