Pamela Luckau: lesen

Neulich mit dem Kunden ...

Gedanken

Cogito, ergo sum! Die Frage ist nur, was da an So-Sein rauskommt, wenn wir uns der Qualität unseres Denkens bewusster werden.

Es ist eine altbekannte und bestens dokumentierte Einsicht, dass unseren Worten Gedanken vorausgehen. Stellen Sie sich einmal ein Gefäß vor, in dem sich elektrische Teilchen aller Farben gleichzeitig bewegen: Manche Teilchen immer von oben nach unten, andere kreuz und quer, schnell und träge und manchmal völlig sporadisch. Da gibt es auch Zusammenstöße – klar – und wieder andere Teilchen begegnen sich nie. Und jetzt übertragen Sie dieses Bild einmal auf Ihre Gedanken. Die bewegen sich auch und zwar alle gleichzeitig, aber jeder Gedanke anders und auch die Bewegungsrichtung variiert. Vielleicht sogar von Tag zu Tag – eine schöne Erklärung übrigens für Stimmungsschwankungen. Die Frage ist dann, welche buchstäbliche Begrenzung wir unseren Gedanken geben. Dürfen „die“ in alle Richtungen schießen oder haben wir die Fertigkeit, sie zu zähmen und die Bahnen zu steuern? Das könnte ein gedankliches „Stopp“ sein oder ein bewusstes Schwelgen, ein Baden in den gefühlsmäßigen Auswirkungen von Gedanken. Denn das darf uns klar sein: Der Stoff aus dem unsere Gedanken sind, hat unmittelbaren Einfluss auf unser Befinden und Fühlen. Es lohnt also, genau hinzuhören, was wir da so denken den lieben langen Tag. Für die meisten mag gelten, dass das schwankt und variiert. Auslöser dafür sind dann oft externe Ereignisse: Der unpünktliche Kunde, das verpatzte Gespräch, der plötzliche Streit. Können Sie auch leichter feststellen, wann die Stimmung ins Negative kippt als umgekehrt? Erwischt! Bitte versuchen Sie sogleich die Gegenrichtung einzuschlagen mit der Frage, was im Außen vorliegen kann, damit Ihre eigenen Gedanken ins Positive schwenken, Sie also fröhlicher sind als eben gerade noch. Beide Perspektiven zusammen machen unser Denken aus, für beide sind wir höchst selbst verantwortlich. Mir persönlich hilft die Vorstellung von Bereichen meines Denkens, die abgetrennt sind und wo nur das an Gedanken reinkommt, was es vorher durch die „QM-Abteilung“ geschafft hat. Bitte bejahend, bitte orientiert auf Möglichkeiten und bitte im Hier & Jetzt! Sie sehen, ich bin pragmatisch. Und nein, das klappt nicht in jeder Stunde meines Alltags und doch immer wieder! Und diese Erfahrung, dass ich das Gefäß ja selbst baue, gestalte, reinhalten kann, diese Erfahrung lässt mich immer öfter zu meinen eigenen gedanklichen Gunsten entscheiden. Denn die Qualität des Denkens geht unseren Empfindungen und Gefühlen voraus und genau darin liegt die Entscheidung, wie unser So-Sein heute, jetzt und hier beschaffen sein darf.

Und jetzt sind Sie dran:

Achten Sie einmal bei sich selbst darauf, welche Richtungen, Geschwindigkeiten und Qualitäten Ihre eigenen Gedanken haben. Ist das stabil oder veränderlich? Wovon hängt das ab?

Wie ist Ihr Gefäß beschaffen? Dürfen sich alle Gedanken frei bewegen oder gibt es abgesperrte Bereiche, in die nur eine bestimmte Qualität vorgelassen wird? Wie oft halten Sie sich gedanklich in diesen Bereichen auf? Und sind die gut für Sie, indem sie freudvolle Gefühle produzieren?

Diese Übung erfordert Achtsamkeit, ist von ihrer Natur her niemals beendet und verspricht doch wertvolle Einsichten für den täglichen Umgang … mit sich selbst! Gerade jetzt in der Sommerzeit eine schöne Idee um selbst genießbar zu sein für die Menschen, mit denen wir Zeit verbringen.

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